Die Geierbienen : die Unglaublichen Fleischfressenden

 Die Geierbienen : die Unglaublichen Fleischfressenden


    Wir allesamt kennen Bienen: jene kleinen, gelbgestreiften, fluffigen und entzückenden Insekten, die aufgrund ihrer Verhaltensweise zur Bestäubung von Blumen dienen. Sie bilden Kolonien und leben gemeinschaftlich in Bienenstöcken, in denen sich sie um ihre Königin kümmern und dafür sorgen, dass ihre Neugeborenen heil und gesund aufwachsen und dass ihr wertvoller Honig reibungslos hergestellt wird. Sie sind niedlich und freundlich in Frieden aber kämpferisch und feindlich im Krieg. Sie ernähren sich von Pollen und flattern von Blume zu Blume, indem sie den Blütenstaub von bestimmten Blumen verstreuen und mit deren Blütenstaub andere Pflanzen bestäuben. Dennoch existiert also eine andere Art Bienen, die immer noch als Bienenart zählen aber sich aufgrund ihrer bestimmten Eigenschaften sehr stark von gewöhnlichen Bienen unterscheiden: die Geierbienen.

Der Bienenstock von Geierbienen

    Die Geierbienen sind eine Bienenart, die, im Gegensatz zu den meisten Bienen, Fleisch statt Pollen frisst, daher ihr Name. Ähnlich wie Honigbienen bauen sie Bienenstöcke auf und führen ein solidarisches Gemeinschaftsleben. Sie erstellen Weiselfuttersaft wie sie aber ihr Weiselfuttersaft leitet nicht aus dem Nektar, sondern aus verdorbenem Fleisch ab. Von außen betrachtet ähneln sie den Honigbienen mit Ausnahme ihrer dunkleren Farbe, die näher angeschaut werden muss, wenn man diesen Unterschied erkennen will. 

    Eine Geierbiene stellt eine Biene ohne Stachel dar, die in nördlichen Gebieten Süd- und Mittelamerikas, also in der Karibik befindlich sind. Ihre Gattung gilt als Trigona, die insgesamt drei Spezien umfasst aber sie gehören unter dieser Gattung zur Art namens Necrophaga, die im Altgriechischen mehr oder weniger aasfressend bedeuten sollte. Diese Bezeichnung ist nicht ihrer Verhaltensweise zu verdanken, sondern ihrer Darmflora, die ebenso im Darm von Geiern leben. Dank der Bakterien, die im Darm geleihen und die giftigen Stoffe abbauen, die aus dem Aas stammen, können diese sogenannten Geierbienen verrottetes Fleisch mühelos verdauen, ohne sich zu vergiften. 

Eine Geierbiene

    In gleicher Weise wie Geier und aasfressende Insekten, gelangen sie in den toten Körper durch dessen Augenhöhlen und sammeln das Aas von innen. Nachdem bringen sie dieses verrottete Fleisch bis in den Bienenstock. Daraufhin erbrechen die Arbeiterbienen den mit ihrer Spucke gemischten Inhalt, um es dort in einer schrecklichen Form Honigwabe zu lagern, damit es fermentiert. Durch diesen für viele ekligen Prozess verwandelt sich das aus toten Tieren gewonnene Fleisch in Fleischhonig um. Infolgedessen wird dieser sicherlich nicht zarte, ziemlich schwarze Stoff als Bienenfutter für ihre Kolonie genutzt. Obwohl ich einige verschiedene Quellen konsultiert habe, konnte ich leider keinen einzigen wissenschaftlich bewiesenen Bericht über den Geschmack dieses sogenannten Honigs oder die möglicherweise gefährlichen und schädlichen Folgen seines Verzehrs feststellen. Manche Forenbenutzer schlagen einige Vermutungen vor aber es wäre sicher nicht ethisch korrekt, eine nicht verifizierte Hypothese ohne irgendeinen Beweis in einen aufschlussreichenden, belehrenden Text einzugliedern oder als Fakt vorzustellen. All dies beiseite sieht das Haus oder sozusagen Bienenstock dieser stachellosen, aasfressenden Bienen so unheimlich und widerlich aus, als bestünde er wirklich nur aus verdorbenen Materialien, was nicht einfach der Wirklichkeit entspricht. 

    Zu guter Letzt ist es so dass, diese Lebewesen trotz all ihrer Absonderlichkeiten übermäßig hinreißend sind. Sie sehen zugleich lebendig aber verrottet, freudvoll aber dunkel aus. Ihre Eigenschaften sind extrem verwirrend aber auch exotisch und episch. Sie haben im Laufe der Geschichte tief beeindruckend gewesen und sie werden höchwahrscheinlich für immer so bleiben.

Ich bedanke mich bei Ihnen fürs Lesen,
Athel.





Comments

Post a Comment

Popular posts from this blog

Ma Première Expérience de Plongée Sous-marine

Transgenderism

La Critique du Livre "Le Marchand de Venise" par William Shakespeare